So 08.01.
Türöffnung: 16:30
17:00—18:30
Beginn: 17:00
Ende: 18:30
Ort: Kult X
Klassik
Neujahrskonzert der GML Kreuzlingen
"Benjamin, ich hab nichts anzuziehn" - Schlager der Goldenen 1920er Jahre
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Eintritt frei - Kollekte

“Benjamin, ich hab nichts anzuziehn” – Schlager der Goldenen 1920er Jahre
Manuela Eichenlaub, Gesang und Gotthart Hugle, Klavier

Witzige Texte, eingängige Melodien – die Lieder, Songs, Schlager der 1920er Jahre zeugen vom Willen der Menschen, die Schrecken des 1. Weltkrieges und die Härten des Alltags zu vergessen. Einige davon sind auch heute noch bekannt und erzählen von der Hoffnung der Menschen auf ein besseres Leben, die sich im wirtschaftlichen Aufbruch der “Goldenen” Zwanziger für kurze Zeit zu erfüllen scheint. Doch für die meisten bleibt das Leben hart. Besonders in Grossstädten wie Berlin wird es eng, Tausende suchen ihr Heil in der Stadt. Hyperinflation sorgt dafür, dass ein Laib Brot 1923 mehrere Milliarden Reichsmark kostet. Armut und Elend stehen neben Luxus und Reichtum: während die notleidende Bevölkerung malocht, feiert die Bohème in den einschlägigen Etablissements – ein Tanz auf dem Vulkan. Die aufziehende Weltwirtschaftskrise und der Börsencrash von 1929 machen die Hoffnung auf politische Stabilität zunichte und am Horizont ziehen schon die dunklen Wolken der 1930er Jahre auf.
1929 lernt der Film sprechen, bis dahin gibt es nur Stummfilme. Der Tonfilm ermöglicht den Einbezug von Musik und Liedern auf ganz neue Weise und kreiert seine Stars – mit dem Film „Der Blaue Engel“ hat Marlene Dietrich ihren Durchbruch.
All dies spiegelt sich auch in den Texten dieses Abends wider. Da kann man den „ganz normalen Menschen“ genauso begegnen wie dem Grossbürgertum, den Möchtegerns und den Lebenskünstlern, der kleinen Naiven und der Dame von Welt.

Im Programm:

Was machst du mit dem Knie, lieber Hans (Richard Fall 1925)
Ich hab das Fräuln Helen baden sehn (Fred Raymond 1925)
Wo sind deine Haare, August (Richard Fall 1926
Benjamin, ich hab nichts anzuziehn (Jara Benes 1927)
Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt (Marlene Dietrich, Friedrich Hollaender 1930)
Ich reiss mir eine Wimper aus (Fred Raymond 1928)
Mein kleiner grüner Kaktus (Rolf Marbot 1928)
Auf Wiedersehn, Herr Doktor (Bronislaw Kaper 1929)
Ein Freund, ein guter Freund (Werner Richard Heymann 1930)
Ich weiss nicht, zu wem ich gehöre (Friedrich Hollaender, Marlene Dietrich 1932)