Was passiert, wenn die Zukunft davon abhängt, die eigene Lebensgeschichte zu erzählen? Für den Film durchleben vier abgewiesene Asylbewerber*innen die Anhörung zu ihren Fluchtgründen noch einmal und beleuchten so den Kern des Asylverfahrens. Wem es gelingt, die persönliche Gefährdung im Heimatland ‘glaubwürdig und widerspruchsfrei’ zu schildern, hat bessere Chancen auf einen positiven Asylbescheid. Wird es den Befragten diesmal gelingen, ihre Erinnerungen an traumatische Erlebnisse so zu schildern, dass sie die offiziellen Kriterien erfüllen?

„Die Anhörung“ macht sichtbar, wie die Entscheidungen gefällt werden. Alle Protagonist*innen sind keine Schauspieler*innen; sie sind, was sie zeigen. Aber im Verlauf des Films kehrt sich das Machtverhältnis. In einem einfachen Rollentausch stehen plötzlich die Befrager*innen des Staatssekretariats für Migration (SEM) den Asylsuchenden Rede und Antwort.

Die Regisseurin Lisa Gerig ist selbst im Asylbereich engagiert.

Schweiz 2023 | Doku | 81 Min. | 12 J. | OV/d

Regie: Lisa Gerig
Mit: Pascal Onana, Victoria Innocent, J. Sael, Living Smile Vidja u.a.

Die Bar öffnet um 18:30 Uhr